Bericht über die Zukunft der Kinder in Ugandar (2009)

Wir wollen uns dafür einsetzen, dass Kinder in Uganda eine Zukunft haben!

Angefangen hat alles damals, vor nunmehr gut 10 Jahren, als ein schwarzer Priester aus Uganda die Urlaubsvertretung in unserer Gemeinde für einen Monat übernommen hatte. Father John Rwabunyoro, ist bald in den Herzen der Gemeindemitglieder angekommen und wird seitdem jedes Jahr sehnsüchtig erwartet.
In seinem Heimatort Magoma bei Hoima wirkt er als Priester, und die Anrede, die man ihm dort (und auch hier) gegeben hat, kommt seinen Aufgaben wohl am Nächsten: „Father“ John – Vater ist er für viele Menschen dort.
Er setzt sich ein für Kriegswitwen und –waisen. Aids und Ebola sind die Krankheiten, die dort eine hohe Sterblichkeit ausmachen. Zurück bleiben in den zerstörten Familien oftmals die Kleinsten und damit Schwächsten der Gesellschaft.
Der Stammeskrieg, schon unter Idi Amin, zwang Kinder in eine unmenschliche Armee hinein und damit zu einem Leben als Kindersoldaten.
Inmitten dieser Probleme steckt unser Father John.

Ihm ist es wichtig, dass die Witwen eine Hilfe zur Selbsthilfe bekommen. Er unterstützt, indem er Ziegen und Schweine, Saatgut und Fahrräder an sie per Kredit verkauft und damit wirtschaften lässt. Vom erarbeiteten Erlös können sie ihre Schulden zurückzahlen und weiter wirtschaften. Das zurückbezahlte Geld kann dann an andere Bedürftige wieder als Kredit gegeben werden. Kleinprojekte mit großem Erfolg.

Auf ähnliche Weise arbeitet auch Muhammad Yunus. Er bekam dafür den Nobelpreis.

John ist es wichtig, dass die Kinder eine Schulausbildung bekommen, damit sie in ihrem Leben überhaupt eine Chance haben. Dabei sind diese Kinder vornehmlich Waisen, aber auch ehemalige Kindersoldaten, die eine neue Heimat, einen neuen Lebenssinn, bekommen müssen.

Sein Anliegen ist sehr schnell auch ein Anliegen unserer Gemeinde geworden. „Wir wollen uns dafür einsetzten, dass Kinder in Uganda eine Zukunft haben“, das war der Ausspruch vieler Gemeindemitglieder.
Wir versuchen Geld für Father John zu sammeln, das war der Grundgedanke. Ein Beispiel: Der Gemeinde ist eine kleine Bibliothek angeschlossen. Hierher lädt der Schmökercafekreis die Gemeinde und die Menschen der Umgebung regelmäßig zu Kaffee und Kuchen ein. Selbstverständlich selbstgebacken. Schmökern in den Büchern, Kaffee trinken, ins Gespräch kommen und ganz nebenbei den Erlös für Father John spenden, das ist hier der Grundgedanke.

Anfänglich gab es Menschen die eine Patenschaft für ein Schulkind in Magoma übernahmen. Menschen, die einmal jährlich 150-200 € spendeten.
Dann starteten wir die Aktion „Ziegen für Father John“. Für 35 € konnte man symbolisch eine Ziege erwerben. Mit dem Erlös von umgerechnet 100 Ziegen konnte Father John vielen Kriegswitwen eine Existenz ermöglichen. Der Diakon sorgte dafür, dass die Presse benachrichtigt wurde und bei Veranstaltungen innerhalb und außerhalb der Gemeinde immer wieder John´s Anliegen bekannt gemacht wurden.

Father John klagte sein Leid darüber, dass die Schulmädchen auf ihrem zum Teil weiten Heimweg immer wieder belästigt und überfallen wurden. Der Gemeinde war klar: Wir brauchen einen Schlafraum für mindestens 40 Mädchen, damit sie nicht jeden Tag den Heimweg antreten müssen.
Das ist zu machen, signalisierten wir Father John und auch der zuständigen Behörde in Uganda, doch die Kosten beliefen sich auf etwa 20.000 €.
Eine kurze Phase der Frustration machte sich im Schmökercafe und in der Gemeinde breit. Wie viel Kaffee und Kuchen müssen wir dafür backen und verkaufen? Wie viel Spendengeld muss dann der Einzelne geben? Dann kam die zündende Idee. „Wir schreiben an Vereine, Verbände, Institutionen, Stiftungen, Kommunalpolitiker und bitten um Mithilfe.“ Gesagt, getan, ein Brief wurde entworfen, 100-mal kopiert und versandt.
Bereits nach 3 Monaten hatten die Gemeinde die Zusage über 3 Spenden in Höhe von jeweils 5000 €. Die AWD-Stiftung, die Niedersächsische Lottostiftung und das Missio-Werk der Kirche waren bereit, diesen Grundstock zu geben.
Die Zahl der zu backenden Kuchen war auf eine realistische Zahl gesunken. Weitere Spenden kamen dazu, und Father John konnte mit dem Bau des Mädchenschlafhauses beginnen. Dankesbriefe wurden versandt. Bilder und Filmmaterial der glücklichen, farbigen Mädchen in ihren Schuluniformen machten die Runde.
Es war unser Haus. Wir haben es geschafft, das Schmökercafe und die Gemeindemitglieder strahlten und der Diakon war stolz.

Ein Jahr später war klar, dass solch ein Haus auch Strom braucht. Unterricht und Gartenarbeit, die zur Ernährung beiträgt, füllt dort den ganzen Schultag. Schularbeiten bei Petroleumlicht sind nicht gesund. Ein Tag ohne Kühlschrank geht noch, aber nicht eine ganze Woche. Stromanschlüsse gibt es wohl in Kampala und in Hoima, aber nicht in Magoma mit seinen 18 angeschlossenen, weitverstreuten kleinen Filialgemeinden.

Die Diskussionen unter den „John Fans“ schlugen hoch. Strom ist nicht lebensnotwendig, sagten die einen. Nahrung und Schulbildung ist wichtiger. Dieser Diskussion folgte in unserem Stadtteil ein Tag, an dem der Strom abgestellt werden musste. Kein warmes Wasser, kein Radio, keine Kaffeemaschine, kein Computer, kein Licht, die Sorge, wie lange halten die Kühltruhen. Danach war klar: Father John braucht Strom. Eine Solarenergiefirma aus Kampala berechnete die Kosten auf etwa 9600 €. Und die Verantwortlichen lernten aus den Erfahrungen der letzten Aktion. Diesmal wurden Firmen aus der Umgebung angeschrieben, die sich mit der Sonnenenergie beschäftigen. Es wurde mehr Kuchen gegessen und mehr Kaffee getrunken und in den Gesprächen ging es immer um die Frage: „Schaffen wir diese große Summe noch einmal?“. Mit Hilfe des Schmökercafe´s , vieler Spenden und einer nochmaligen Spende des Missio-Werkes in Höhe von 5000 € konnte Father John das erforderliche Geld mitnehmen und das Energieprojekt beginnen.

Das Schmökercafe, die Gemeindemitglieder spüren immer wieder, dass diese diakonische Arbeit und das Interesse an den Kindern in Uganda, die sie nur von Bildern und Briefkontakten her kennen, dem eigenen Herzen eine große Freude bereitet.
Helfen macht Spaß.
Inzwischen ist ein Jahr vergangen. Das Cafe läuft weiter und wir erwarten Father John sehnsüchtig wieder in unserer Gemeinde. Was gilt es wohl dann zu schaffen?
Bernward Hannover – Döhren jedenfalls setzt sich dafür ein, dass die Kinder in Uganda eine Zukunft haben.
Auskünfte über dieses Projekt gibt Diakon Gerhard Jonissek 
Jonissek@gmx.de
Spenden für dieses Projekt – die zu 100% auch ankommen – erbitten wir auf das Konto bei der
Volksbank Hannover KtNr.: 014591200 BLZ 251 900 01.
Bitte angeben: Verwendungszweck Father John.
Spendenbescheinigungen können erstellt werden.